Jungpferde-Demo 1. und 2. Juni 2019

Bei dieser Veranstaltung ging es darum, jeweils am Samstag- und Sonntagvormittag mit einem rohen Jungpferd zu arbeiten, mit dem Ziel, dieses am zweiten Tag reiten zu können. An den beiden Nachmittagen konnten die Zuschauer meiner Arbeit mit einem sogenannten “Problempferd“ beiwohnen. Wichtig: Keines der beiden Pferde habe ich je zuvor gearbeitet! Nur so bekommen die Zuschauer einen ehrlichen, unverfälschten Einblick in meine Arbeitsweise und meine Philosophie.

Zu den Pferden:

Das Jungpferd, ein 4 jähriges Paint-Horse namens Sit, stand bisher mit seinem Vater, einem stattlichen Quarter-Horse-Hengst, auf der Weide und durfte hier sein Leben genießen. Er machte mir meine Arbeit nicht gerade einfach, da er das hengstige Verhalten seines Vaters angenommen hatte und dem Menschen gegenüber sehr respektlos war. Des Weiteren tat er sich sehr schwer, mit seiner Aufmerksamkeit bei seiner Arbeit zu sein und ließ sich leicht ablenken. Alles in allem arbeitete er jedoch nach Anfangsschwierigkeiten großartig mit und ließ sich am zweiten Tag ohne jegliches Bocken und ohne jegliche Angst im Schritt und Trab reiten. Galoppieren wollte ich mit ihm nicht, da er doch noch sehr unausbalanciert war und mir das Verletzungsrisiko zu hoch war. Er durfte nach zwei weiteren Wochen bei mir, in denen wir intensiv an seiner Achtsamkeit dem Menschen gegenüber, arbeiteten und das Anreiten vertieften, wieder zurück zu seinem Vater und seinen Besitzern ziehen.

 

Das Problempferd an diesem Wochenende war ein hübscher, 12jähriger Welsh C-Hengst, welcher in seinem Leben schon viel schlechtes erfahren musste. Bei dem Versuch, ihn anzureiten, wurde ihm bei den Vorbesitzern der Oberkiefer gebrochen. Auch die Zähne sind sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Der junge Hengst hatte jegliches Vertrauen in den Menschen verloren. Am ersten Tag zitterte er am ganzen Körper, wenn ich mich ihm näherte, schloss sich mir aber schnell an, als er merkte, dass ich ihm nichts tun würde und mit ihm in aller Ruhe arbeitete. Am zweiten Tag ließ er sich bereits zu einem kleinen Ritt bewegen und entspannte sich währenddessen immer mehr. Ein toller Fortschritt für den hübschen Bub! Im August darf er erneut zu mir zur Ausbildung kommen, um ihn in seiner reiterlichen Entwicklung zu fördern und ihm sein Misstrauen und seine ständige Sorge, die er im Umgang mit Menschen stets in sich trägt, zu nehmen. Ich freue mich bereits darauf, ihn auf unserer neuen Anlage begrüßen zu dürfen!